Down-Syndrom beim Baby: Symptome und Früherkennung (2024)

Down-Syndrom beim Baby: Symptome und Früherkennung (1)

  • Das Down-Syndrom ist eigentlich keine Krankheit, sondern eine Erbanomalie.
  • Bei Schwangeren ab 35 Jahren erstatten die Krankenkassen eine pränatale Chromosomenanalyse.
  • Die Bezeichnung Mongolismus gilt heute als diskriminierend und wird nicht mehr verwendet.

Wenn frisch gebackene oder werdende Eltern die Nachricht bekommen, dass ihr Baby das Down-Syndrom hat, stellen sich viele Fragen: Was ist das Down-Syndrom beim Baby überhaupt? Welche Merkmale und Symptome treten auf? Welches Verhalten ist für ein Down-Syndrom beim Baby typisch?

In diesem Ratgeber erhalten Sie Antworten zu all diesen Fragen. Zudem erklären wir Ihnen, welche Anzeichen auf das Down-Syndrom hindeuten und wie Sie die Anzeichen bei IhremBaby erkennen können.

Inhaltsverzeichnis

  • 1. Das Down-Syndrom beim Baby ist keine Krankheit
  • 2. Babys mit Down-Syndrom haben gesundheitliche Probleme
  • 3. Das Down-Syndrom hat auch positive Seiten
  • 4. Das Down-Syndrom beim Baby kann an körperlichen Merkmalen erkannt werden
  • 5. Das Down-Syndrom beim Baby kann bereits vor der Geburt festgestellt werden

1. Das Down-Syndrom beim Baby ist keine Krankheit

Das Down-Syndrom beim Baby ist eine Erbanomalie. Die Ursache für diese Veränderung des Erbgutes ist bis heute unbekannt. Das 21. Chromosom, das ein Baby ohne Down-Syndrom zwei Mal in jeder Zelle hat, kommt bei einem Baby mit Down-Syndrom drei Mal vor. Daher heißt diese Erscheinung auch Trisomie 21.

Der britische Arzt John Langdon Down, der im 19. Jahrhundert lebte, war der erste, der Trisomie 21 ausführlich beschrieb. Daher ist sie auch nach ihm benannt. Das veraltete Wort „Mongolismus“ oder „mongoloid“ gilt inzwischen als diskriminierend und wird heute im allgemeinen Sprachgebrauch meist vermieden.

Das Down-Syndrom beim Baby ist weit verbreitet: Rund jedes 800. Baby wird mit Down-Syndrom geboren. Das bedeutet, dass rund 1.200 Babys mit Down-Syndrom in Deutschland jedes Jahr geboren werden.

Das Down-Syndrom beim Baby ist nicht heilbar, daher ist die Bezeichnung Krankheit auch irreführend. Es handelt sich viel mehr um eine genetische Veränderung, eine Erbanomalie, die für das Kind und für die Eltern bestimmte Konsequenzen hat.

2. Babys mit Down-Syndrom haben gesundheitliche Probleme

Das Down-Syndrom beim Baby geht häufig mit gesundheitlichen Problemen und Merkmalen einher. Nicht selten kommt es zu Fehlern am Herzen oder einem schwachen Muskeltonus. Das bedeutet, dass die Kontraktion, also die Spannung der Muskeln, schwächer ausfällt. Hörprobleme sind ebenfalls weit verbreitet.

Hinweis: Wenn Kinder ein Down-Syndrom haben sind sie anfälliger für die akute myeloische Leukämie, aber bei ihnen wirkt die Chemotherapie oft besser als bei anderen. Andere Krebstypen, wie z. B: Magenkrebs, Nierenkrebs, Brustkrebs oder Darmkrebs kommt beim Down-Syndrom 10-100 Mal seltener vor.

Die physische und geistige Entwicklung dieser Menschen ist oft verlangsamt. Dabei sollte man wissen, dass die Chancen des einzelnen Babys mit Down-Syndrom auf eine möglichst gute Entwicklung individuell verschieden sind. Leider neigen manche Menschen dazu, die geistige Kapazität einer Person mit Down-Syndrom zu unterschätzen.

Die meisten Betroffenen mit Down-Syndrom lernen mittlerweile lesen und schreiben. Oft haben Menschen mit Down-Syndrom eine Lebenserwartung, die mit der Lebenserwartung anderer Menschen vergleichbar ist. Sie können oft relativ selbstständig leben. Allerdings können dabei Einschränkungen bestehen bleiben.

3. Das Down-Syndrom hat auch positive Seiten

Down-Syndrom beim Baby: Symptome und Früherkennung (2)

Junge mit Down-Syndrom: mit einem Lachen die Welt erobern

Das Down-Syndrom beim Baby bringt häufig auch positive Merkmale und ein freundliches, aufgeschlossenes Verhalten mit sich. Menschen mit Down-Syndrom gelten als offen, sehr charmant und humorvoll. Nicht selten besitzen sie eine gut entwickelte Orientierung. Ein Mensch mit Down-Syndrom kann seine Mitmenschen genau so positiv überraschen wie ein Mensch ohne diese Erbanomalie!

Bevor man sich also entscheidet, das Baby mit Down-Syndrom zur Adoption freizugeben, sollte man die Vorteile und Nachteile abwägen. Viele Eltern fühlen sich von der Vorstellung, ein „behindertes“ Kind zu haben, überfordert, und übersehen dadurch vielleicht die Chance, die ein neues Leben bedeutet. Wichtig für die Entwicklung und die Zufriedenheit einer Person mit Down-Syndrom ist neben der gezielten Förderung auch ein Umfeld, dass diesen Menschen akzeptiert, wie er ist. Gesellschaftlicher Respekt, Inklusion an Schulen und Geborgenheit in der Familie sind wichtige Voraussetzungen beim Down-Syndrom beim Baby.

4. Das Down-Syndrom beim Baby kann an körperlichen Merkmalen erkannt werden

Das Down-Syndrom beim Baby kann man meist an verschiedenen körperlichen Anzeichen erkennen:

KörperteilKörperliche Anzeichen für das Down-Syndrom
Körper
  • Der Körpergröße ist eher gering.
  • Die Gelenke lassen sich überstrecken.
  • Der Bauchnabel sitzt tief.
  • Die Haut ist weit und schlaff, bei Babys besonders im Nacken.
Kopf und Gesicht
  • Der Schädel hat einen flachen Hinterkopf und ist klein und rund.
  • Das Gesicht wirkt flach.
  • Die Achsen der Lider sind schräg.
  • Am innen liegenden Augenwinkel ist eine Falte.
  • Die Augen haben einen großen Abstand.
  • Die Ohren sind klein und sitzen tief.
  • Die Zunge hat Furchen und ist relativ groß.
  • Da der Mund sich nicht immer leicht schließen lässt, ist dieser oft geöffnet und zeigt starken Speichelfluss.
  • Die Nasenwurzel ist breit.
Hände
  • Die Hände sind meist breit und die Finger kurz.
  • Auf der Handinnenfläche sieht man eine durchgehende Furche.
  • Die letzten Glieder der kleinen Finger sind abgeknickt.
Füße
  • Die Füße sind häufig Knick-Senkfüße.

5. Das Down-Syndrom beim Baby kann bereits vor der Geburt festgestellt werden

Es gibt heutzutage verschiedene vorgeburtliche diagnostische Verfahren, um ein Down-Syndrom beim Baby frühzeitig zu erkennen. Dabei kann nicht nur eine Trisomie 21 erkannt werden, sondern auch andere Störungen im Bereich der Chromosomen. Es gibt nicht-invasive und invasive Verfahren. Invasive Verfahrenbedeuten einen Eingriff in den Körper der Schwangeren, der oft nicht ohne Risiken ist.

Im ersten Drittel der Schwangerschaft kann das sogenannte Ersttrimester-Screening durchgeführt werden, und zwar mit Ultraschall und einer Blutprobe. Dies ist für die schwangere Frau und das Ungeborene in der Regel ohne Risiken. Damit kann man zwar Anzeichen von einem Down-Syndrom beim Baby feststellen, die Diagnose aber nicht absichern. Feststeht dann lediglich die prozentuale Wahrscheinlichkeit vom Down-Syndrom beim Baby.

Eine gesicherte Früherkennung von einem Down-Syndrom beim Baby ist nur mit einer Untersuchung der Chromosomen möglich. Dafür muss der Arzt eine Probe entnehmen, und zwar aus folgenden Körperbereichen:

  • aus dem Mutterkuchen im Rahmen einer Chorionzottenbiopsie ab der 11. Schwangerschaftswoche
  • aus dem Fruchtwasser im Rahmen einer Amniozentese ab der 14. Schwangerschaftswoche
  • aus dem Blut des Fötus ab der 19. Schwangerschaftswoche

Diese drei Verfahren zum Test auf Down-Syndrom beim Baby sind invasiv und bedeuten ein gewisses Risiko für das ungeborene Kind. Daher werden sie meist bei einem höheren Alter der Mutter angewandt oder bei einem auffälligen Befund des Ultraschalls. Ab 35 Jahren gilt das Verhältnis aus dem Risiko für das Down-Syndrom beim Baby einerseits und einer Fehlgeburt durch die Untersuchung andererseits als ausgewogen. Es gibt seit einiger Zeit auch einen relativ sicheren Bluttest, der allerdings umstritten ist.

Hinweis:Schwangeren ab 35 Jahren steht eine von den Krankenkassen erstattete Untersuchung des Fruchtwassers zu

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